Tool und Technik: Physikprofilschüler auf der Fachkonferenz „solutions.hamburg“

11.09.2015

API, Constructor Function, Prototype Interface und – ja, irgendwelche Codes und Types. Wo sind wir? Na, mitten in Hamburg, auf Kampnagel und dem Fachkongress „solutions.hamburg“, der sich um die Digitalisierung der Stadt dreht. Und die geht alle an, nicht nur Fachbesucher, Informatiker und Nerds, sondern auch Physikprofilschüler vom Gymnasium Osterbek. Sind die Elftklässler tatsächlich bei der Sache, wenn ein Microsoft Entwickler über das Thema: „Wie TypeScript die Entwicklung großer JavaScript Anwendungen vereinfacht“ referiert? Dass dies mit extrem vielen Anglizismen geschieht, hat Till schon ein wenig gestört. „Dann lieber gleich einen englischsprachigen Vortrag“, meint der 16-Jährige. Aber er habe ungefähr verstanden, was Type Skript ist und was es für Vorteile bringt.

Nachwuchs im Visier

Was das mit seinem neuen Oberstufenprofil zu tun hat? „Ich interessiere mich ja nicht nur für Physik“, antwortet Till nach einigem Überlegen, „sondern generell für Technik, Wirtschaft, die Zukunft“. Und die ist digital, so viel ist sicher: Zu Beginn des Jahres hat Hamburg eine „Strategie Digitale Stadt“ beschlossen. Ein Beispielprojekt darin ist die „Open Online University“: Klassische Präsenzlehre und die Möglichkeiten digitaler Technologien sollen in den Hamburger Hochschulen zusammenwachsen und auch den Übergang zwischen Schule und Hochschule erleichtern. Das betrifft die Oberstufenschüler direkt und verlangt zudem neue Standards, technische Formate und kluge Entwickler – verständlich, dass die Physikprofilschüler auf den „Kongress für Digitalisierung“ eine begehrte Zielgruppe ist, die der Veranstalter kostenlos eingeladen hat.  

Tool und Technik
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3D-Druck im Fokus

„Das ist für uns so etwas wie ein Rundumschlag“, erklärt Physiklehrer Martin Busch die Spontaneität, mit der das Gymnasium Osterbek auf die Einladung reagiert hat. „Hier stellen sich alle technischen Forschungsinstitute vor und die Schüler bekommen einen Einblick, wie Technologien angewendet werden.“ Etwa beim Thema 3D-Druck, das alle beeindruckt: „Am meisten erstaunt hat mich, dass es auch industriell genutzt wird“, so Julian. Bisher hat der 16-Jährige den 3D-Druck mehr als Spielerei für den Privatbereich wahrgenommen. Auf dem Kongress erfährt er, dass er eine wichtige Grundlage für zukünftige Geschäftsideen darstellt, weil damit Prototypen und individuelle Modelle hergestellt werden können. Viel Input für die Jugendlichen, die in den Pausen die Fußballroboter der TUHH oder das ergo-bike der HAW Hamburg testen, Studenten der Elektrotechnik befragen oder die Agenda studieren: Digitalisierung im Hafen, „Alles Cloud, oder was?“, Smart Mobility – „das interessiert mich schon sehr“, sagt Florian.

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