Sonst könnte ich nicht gut schlafen
15.11.2013Vom Start an, seit 2009, haben Dieter Seefeldt, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010 Leiter des Peil- und Vermessungsdienstes bei der Hamburg Port Authority HPA, und sein Nachfolger Roland Hoffmann die Kooperation mit der gymnasialen Oberstufe der Stadtteilschule Barmbek begleitet. Von den ersten Sondierungsgesprächen mit den Lehrern bis zur Ausgestaltung und Umsetzung in Schule und Unternehmen. Ab 2015 will Seefeldt nun ein wenig kürzer treten. Der Kooperation tut das keinen Abbruch.
Herr Seefeldt, Sie unterrichten die Emil-Krause-Schüler nicht nur im Rahmen der Schulkooperation, sondern unterstützen sie auch ehrenamtlich bei Bewerbungen. Warum?
Seefeldt: Auch wenn es sich blöd und abgedroschen anhört, das hier ist unsere Zukunft. Ich suche den Kontakt zu jungen Menschen, möchte Mut machen und unterstützen. Die können so viel. Das ist aber nicht nur meine persönliche Meinung, das ist Konsens in unserer Abteilung. Wir alle sind überzeugt: Wir müssen ran an die jungen Menschen, egal ob an Schüler oder Studierende, wir müssen sie begeistern für den Job und sie rekrutieren. Wir sind damit sehr erfolgreich. Ein Großteil der Mitarbeiter, die heute im Referat tätig sind, stammt aus unserem Netzwerk, den Kontakten zu Hochschulen insbesondere.
Womit überzeugen Sie denn die Berufseinsteiger?
Seefeldt: Der Peil- und Vermessungsdienst war schon immer top ausgerüstet. Wir haben die Geräte, gut geschulte Mitarbeiter, eine kompakte Organisation. Wir haben uns unverzichtbar gemacht und niemand zieht uns in Zweifel. Das bekommen auch die Schüler in der Vorlesung oder an Bord mit. Den einen oder anderen überzeugt das.
Wie sieht die Kooperation genau aus?
Hoffmann: Wir übernehmen vier Unterrichtstage am Emil-Krause-Gymnasium, das ist der Theorieteil verbunden mit einer Vermessungsübung an der Schule. Dazu kommt dann noch ein externer Tag, der aufgeteilt in zwei Gruppen jeweils hier bei uns in der HPA und an Bord eines Peilschiffes stattfindet.
Und wie geht es weiter, wenn Herr Seefeldt nicht mehr an Bord ist?
Hoffmann: Genauso, sonst könnte ich nicht gut schlafen (lacht). Ich kenne das Projekt ja auch von Anfang an und bin mit dem Ablauf bisher sehr zufrieden. Bei unserem Theorieteil übernimmt Frau Trost die Präsentation der HPA und die Berufsanforderungen, während ich den Peil- und Vermessungsdienst vorstelle und wozu wir da sind. Bisher habe ich dabei noch keine gelangweilten Schüler erlebt. Das hat immer Spaß gemacht. Den Part an der Schule werden Herr Seefeldt und ein Mitarbeiter im nächsten Jahr gemeinsam übernehmen, bevor der Mitarbeiter dann ab 2015 allein weiter macht.
Kontinuität trotz personeller Veränderung, genauso wie es Herr Rammé in seiner Ansprache gelobt hatte. Wie werden die Lehrer eingebunden?
Seefeldt: Den personellen Übergang organisieren wir selbstständig. Aber wir werden uns im Winterhalbjahr mit den Lehrern zusammensetzen, damit die Anforderungen klar sind und die Kooperation auch noch besser im Unterricht verankert werden kann. Wenn die Winkelfunktionen beispielsweise in der Mathematik noch einmal durchgesprochen werden, habe ich es einfacher beim Singen. Das wird ja immer weiter wachsen, das ist bei aller Kontinuität keine statische Kooperation.