Schlussakkord im Konfettiregen

06.11.2014

Eine Kugel fällt auf einen Netzschalter, der Strom startet einen Mixer, der Mixer wickelt Fäden auf, die einen Hammer halten, der Hammer fällt auf eine Wippe… Was ist das? Richtig, eine Kettenreaktion. Es ist aber auch der Abschluss für das Programm mint:pink. Ein Jahr lang haben rund 130 Mädchen aus neun Hamburger Gymnasien Unternehmen, Hochschulinstitute und Schülerlabore besucht, Mitarbeiter befragt, Experimente durchgeführt und erfahren, wofür Chemie, Physik und Mathematik gut sind. Zum Abschluss dürfen sie noch einmal richtig kreativ werden, Reaktionsketten bauen und es krachen lassen.

Drei Impulse und ein Elektrogerät

Das ist am Anfang gar nicht so einfach. Das stehen leere Tische auf der einen und bunt gefüllte Baukästen auf der anderen Seite. Mindestens drei Impulse und ein elektrisches Gerät soll jedes Schulteam* verbauen und natürlich für den Anschluss zur Nachbargruppe sorgen. Aber wo anfangen vor einer so beeindruckenden Kulisse: Die Kettenreaktion XXL findet statt im Atrium der ECE Hamburg, Betreiber und Entwickler von Einkaufszentren und seit 2011 Gastgeber für das Büro der NAT. „Wir freuen uns, dieses tolle Projekt unterstützen zu können“, so Achim Wils, ECE-Direktor General Administration. Technischer Nachwuchs ist auch für die Entwicklung und den Betrieb von Shoppingcentern vonnöten, erst recht wenn er weiblich, jung und kreativ daherkommt.

Schlussakkord im Konfettiregen
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Schlussakkord im Konfettiregen
Schlussakkord im Konfettiregen

Voll anschlussfähig

So schließt sich der Kreis: Ist einmal der erste Damm gebrochen, verbinden die Mädchen Telefone und Toaster, Fahrzeuge und Föhn, Kugel und Kabel, probieren aus. „Ihr müsst immer Fragen stellen: Könnte das funktionieren?“, ermuntert Adrian, als die Kette hier und da stockt. „Bitou Team Trainings & Team Events“ steht auf Adrians T-Shirt. Ganz aus Staufen im Breisgau kommt die Eventagentur, die üblicherweise im Auftrag von Firmen unterwegs ist. Die Arbeit mit Schülerinnen ist ein Novum – und es funktioniert: „Die stehen den Erwachsenen in gar nichts nach, das ist wirklich grandios, was die hier gebaut haben“, sagt Projektleiter Kim Hauser. Das gilt auch für die zweiminütige Kettenreaktion, die schließlich die Konfettikanone zündet. Könnte man da nicht noch mal auf „Return“ plus Zeitlupe-Taste drücken, wünschen sich die Mädchen. Denn auch wenn ein, zwei Fingertipps weiterhelfen mussten, das war viel zu schön, um so kurz zu sein. 

Schlussakkord im Konfettiregen
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Schlussakkord im Konfettiregen
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Das A und O von mint:pink

Im kommenden Jahr wählen die Mädchen ihre Oberstufenprofile, und wer sich für ein naturwissenschaftliches Profil entscheidet, bleibt im Fokus der NAT. Alle anderen nehmen aus dem Jahr, das im Körber-Forum unter der Schirmherrin der Senatorin Jana Schiedek startete und so fulminant bei der NAT endete, viele Eindrücke und Erkenntnisse mit. Ein paar davon haben sie schon ihren Nachfolgerinnen übermittelt: In Kürze endet die Bewerbungsphase für den zweiten Durchgang mint:pink, der dann im Februar 2015 mit zehn Schulen und rund 150 Schülerinnen aus den neunten Klassen startet. Projektpartner der Initiative NAT sind die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation sowie die Körber-Stiftung. Unterstützt wurde die Abschlussveranstaltung von der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG und der BITOU GmbH.

* Gymnasium Grootmoor, Gymnasium Oberalster, Gymnasium Süderelbe, Heilwig Gymnasium, Lise-Meitner-Gymnasium, Marion Dönhoff Gymnasium, Matthias-Claudius-Gymnasium, Sankt-Ansgar-Schule, Sophie-Barat-Schule

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