Initiative NAT mit jungem Schwung in 2016

26.02.2016

Gute Noten für MINT in der Metropolregion und das Zeug zum echten Entwicklungsmotor, das hat der Wissenschaftsrat den Hamburger Hochschulen zu Beginn des Jahres bescheinigt. Aber was sagen MINT-Schüler? Welche Projekte sind ihnen wichtig? Die Initiative NAT wollte es genauer wissen und lud Mittwochnachmittags zur MINT-Mitbestimmung ins Körber-Forum. Physikprofilschüler aus vier unterschiedlichen Gymnasien kamen nach einem langen Schultag zum ersten Treffen. Von Müdigkeit keine Spur, acht Jungen und drei Mädchen diskutierten zwei Stunden angeregt über Themen wie Kernfusion, (M)integration und Klimaforschung – eines der interdisziplinären Forschungsgebiete der Universität Hamburg, das der Wissenschaftsrat als besonders leistungsfähig herausgehoben hat. 

Prima Klima

Das Hamburger Exzellenzcluster CliSAP/CEN* wird Partner des Schülerkongresses, der am 19. Juli an den Start gehen soll. Unter anderem vorbereitet von den Oberstufenschülern, die sich im Körber-Forum erstmalig getroffen haben – mit durchaus konkreten Vorstellungen, wie Sabine Fernau berichtet: Vorträge seien gut und wichtig, aber sie sollten auch in vertiefende Workshops und damit eigene Erfahrungen sowie den Austausch mit den Experten münden, so der Tenor. „Die Schüler wünschen sich Themen, die weder im Lehrplan, noch auf Wikipedia stehen, wirklich neue Erkenntnisse.“ Was die NAT-Geschäftsführerin ebenso beeindruckt hat: „Das Selbstverständnis als Physiker: Naturwissenschaftliche Themen wie die Physik des Klimasystems und ihre Messmethoden stehen klar im Fokus.“ Aber auch die gesellschaftspolitische Dimension soll Raum finden sowie ein Standortbezug: „Die Schüler überlegen, den Bürgermeister zum Abschlussplenum einzuladen.“

NAT-Schülerbeirat am Start

Der Schülerkongress ist nicht das einzige Projekt, mit dem die Initiative NAT näher an ihre eigentliche Zielgruppe, die Schüler, heranrücken will: „Unsere Initiative lebt von engagierten Lehrern, Wissenschaftlern und Unternehmern – zum Wohle der Schüler. Da lag es nahe, auch einen Schülerbeirat ins Leben zu rufen“, sagt Sabine Fernau. Bei der nächsten Sitzung wird sich der Beirat aus dem Kreis der MINT-Mitgestalter und Kongressplaner konstituieren. Und dann auch weitere NAT-Themen vorantreiben. „Viele Schüler haben schon ihr Interesse an unserem Projekt (M)integration kundgetan“, so Fernau. Ein Vorschlag lautete, statt Einzelpatenschaften Schülerteams zu gründen, die sich dann um zwei, drei oder mehr Flüchtlinge kümmern. „Das stärkt nicht nur MINT, sondern auch das Miteinander auf beiden Seiten“, lobt die Geschäftsführerin den Vorschlag.

Verstärkung bei NAT

Neue Projekte, neuer Mitarbeiter: Christopher Stapelfeldt, Chemiedoktorand von Professor Michael Fröba am Institut für Anorganische und Angewandte Chemie, übernimmt ab sofort die Zusammenarbeit mit den Hochschulen. Damit fällt auch der Kongress in seinen Verantwortungsbereich: "Die Schüler haben schon die Themen Kernfusion und Brennstoffzelle gesetzt. Das fordert die Expertise aller Hochschulen und Disziplinen", freut sich Stapelfeldt auf die neue Aufgabe. Das dürfte auch den Wissenschaftsrat freuen, der weitere Kooperationen zwischen den Hochschulen gefordert hat. Und die Kernfusion beschäftigt die Initiative gleich mehrfach in 2016: Wissenschaftler vom Institut für Plasmaphysik in Greifswald geben im April eine Lehrerfortbildung in der Körber-Stiftung! Herzlich Willkommen im Wendejahr 16-X!

*CliSAP: Integrated Climate System Analysis and Prediction; CEN: Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit

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