F1 in Schools – der (Technik)Nachwuchs gibt Gas!
06.05.2015„TopSpeed1 goes Formel 1“: Beim internationalen Technologie-Wettbewerb „F1 in Schools“ haben vier Schülerinnen des Matthias-Claudius-Gymnasium bewiesen, dass Formel 1 nicht nur etwas für Jungs ist: Mit viel Power hängten sie ihre 33 Konkurrenten bei der Hamburger Landesmeisterschaft ab und gingen als Zweite ins Ziel. Mit ihrem Mini-Rennwagen räumten sie zudem zwei Sonderpreise für die beste Konstruktion und die beste Präsentation in der Teambox ab. Nun heißt es für Veronika, Mareike, Alissa und Kristin am 9. Mai: Ab zur Deutschen Meisterschaft am Hockenheimring! Doch bis dahin wird in Hamburg weiterhin geschraubt und gebastelt, um auch auf Bundesebene davonrasen zu können.
Konstruktionsgeschick
Sichtlich stolz, die ersten Qualifikationsrunden so gut gemeistert zu haben, berichtet die 15-jährige Teamleiterin Veronika davon, dass es von der Jury bereits vor der Siegerehrung für ihre Konstruktion großes Lob gegeben habe: „Ein Jurymitglied hat gesagt, unsere Konstruktion sei der Hammer und weit besser als die der anderen Teams.“ Diese Wertschätzung lässt so manchen Frust vergessen, den es bei der Entwicklungsarbeit auch wegen des strengen Regelwerkes immer wieder gegeben hat. „Wir hatten aber auch ausreichend Spielräume, um uns ein paar Besonderheiten für unseren Wagen auszudenken, etwa einen runden Heckspoiler. Das gab es bisher noch gar nicht“, erklärt das jüngste Teammitglied Mareike. Dass der Spoilerring in einem Halbkreis um die freigelegte Patronenkammer konstruiert wurde, hat zweierlei Gründe: Verringerung des Widerstands – aber ebenso ästhetische Gründe.
Adrenalinstoß
Die Nachwuchstalente ruhen sich jedoch nicht auf ihrem Erfolg bei der Landesmeisterschaft aus. Bis zur Deutschen Meisterschaft am 9. Mai möchten sie ihren Rennwagen mit weiteren technischen Feinheiten verbessern. Veronika arbeitet dafür fast täglich mit der CAD-Software „Solid Edge“, an der sie 3D-Modellierungen vornehmen und ihre Konstruktion in einem Windkanal auf Umsetzbarkeit testen kann. Ins erste Rennen gehen die Vier mit viel Vorfreude und Adrenalin – auch wenn die Konkurrenz stark ist. Besonders gefürchtet: das Team „Alliance“ vom Gymnasium Grootmoor, das bei der Landesmeisterschaft die Goldmedaille errang. „Die sind schon echt gut“, gibt Mareike zu bedenken. Doch Veronika ergänzt optimistisch: „Es ist natürlich unser größter Wunsch, auch zur Weltmeisterschaft fahren zu dürfen. Das wäre schon cool.“
Teamgeist zählt
Die Projektarbeit fordert von den vier Talenten viel Engagement sowie ein hohes Maß an Organisationsgeschick und Zeitmanagement. Denn bei dem Wettbewerb geht es nicht nur um Technik, sondern auch darum, Leute von der eigenen Idee zu begeistern, von dem Konzept zu überzeugen sowie Sponsoren zu gewinnen. Dabei lernen die Mädchen, auf Menschen zuzugehen, mit ihnen zu arbeiten und zu kooperieren. „Sich auch mal helfen und etwas zeigen zu lassen, ist genauso wichtig wie eigenverantwortliches Arbeiten“, resümiert Veronika.
Wir drücken Veronika, Mareike, Alissa und Kristin für eine erfolgreiche Deutsche Meisterschaft fest die Daumen.
*„Formel 1 in der Schule“ geht dieses Jahr in die 9. Runde. Bei dem weltweit größten Technologie-Wettbewerb können technikbegeisterte Schülerinnen und Schüler zeigen was in ihnen steckt: In Teams mit drei bis sechs Mitgliedern soll ein Miniatur-Formel 1-Rennwagen zunächst am Computer konstruiert und designt, anschließend gebaut und letztlich in ein Rennen geschickt werden. Angetrieben von einer Gaspatrone, müssen die Miniflitzer auf einer 20 Meter langen Strecke so schnell wie möglich ins Ziel kommen. Jedoch geht es nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch die Konstruktion, die Präsentation, der Businessplan und das Teamauftreten sind ebenso wichtige Wettbewerbskriterien.