Feuer, Flammen und Funken – Schüler aus Norderstedt zu Besuch im Stahlwerk von ThyssenKrupp

15.12.2014

Der Konverter speit Feuer, Flammen und Funken: Die Hölle ist los! 8 Stunden zuvor: Verschlafen, aber voller Vorfreude versammelt sich unsere Klasse vor dem Gebäude der Jungheinrich AG, um anschließend mit dem Bus zu den Stahlwerken der ThyssenKrupp Steel Europe AG zu fahren. Der erste Glücksmoment des Tages folgt sogleich: Es gibt Lunchpakete! 5 Stunden später: Nach einer erfüllenden Busfahrt (Lunchpakete!) kommen wir bei den Stahlwerken in Duisburg an. Im Besucherzentrum lernen wir darauf unsere Guides kennen, die uns ihren Unternehmensfilm sowie eine kleine Sicherheitsunterweisung zeigen. Letztere bekommen wir sofort zu spüren; es werden Helme, Empfangsgeräte mit Kopfhörern, Schutzbrillen, Ohrstöpsel, Haarnetze und eine Wasserflasche ausgeteilt. Im Anschluss dürfen wir es uns wieder im Bus bequem machen, denn es geht nun zu einem der sechs aktiven Hochöfen des weitläufigen Werkgeländes. Von Schwefelgeruch begleitet sehen wir uns den Gerätschaften am Auslass des Hochofens gegenüber: Neben Bohrern und Stopfmaschinen treffen wir dort auf den "Fuchs", eine einfachen, aber geniale Apparatur, die die Schlacke vom später weiterverarbeiteten Roheisen trennt. Netterweise führen uns die Schmelzer dort den Bohrer vor und lassen kurz die Hüllen um den Ausfluss des Eisens fallen.

Dann besucht unsere Gruppe die "Steuerzentrale" des Hochofens, wie fast schon erwartet finden wir hier eine Menge Bildschirme, Hebel, Knöpfe, Computer sowie die dazugehörigen Mitarbeiter vor. Wieder aus dem Gebäude ausgetreten, werden wir auf die vielen neben uns liegenden Rohre hingewiesen, die die "kalte" Luft von 120°C zum Winderhitzer transportieren, wo sie mithilfe von bei dem Hochofenprozess entstehenden Gichtgasen auf das 10-fache erhitzt und zurück in diesen geführt wird.

Nun begeben wir uns wieder zum Bus und fahren, nach kurzem Abstecher zu den Mischfeldern der hauptsächlich aus Brasilien stammenden Eisenerze, zum Hafen. Aber schnell geht es weiter zum Höhepunkt des Tages: zu den  Konvertern. Zuerst sehen wir einen mit Hilfe eines massiven Krans bewegten  riesigen Behälter voll flüssigen Eisens auf den Weg in die Entschwefelungsanlage, der uns prompt die Hitze ins Gesicht bläst. Nachdem  dies geschehen ist, heißt es eine Viertelstunde zu warten, um ein Spektakel zu  erleben: Der Konverter speit endlich Feuer, Flammen und Funken, als Schrott verschiedener Größen sowie das flüssige Eisen in ihn entleert werden. Alle sind vom spektakulären Abschluss des Besuches gebannt, leider jedoch ist auch dieses Schauspiel nach kurzer Zeit beendet und wir begeben uns wieder zum Start unseres Rundgangs, dem Besucherzentrum, wo wir unsere Sicherheitsausrüstung wieder abgeben müssen. Und nun geht es auch schon zurück ins heimische Norderstedt.

Ein Bericht von Finn Krüger und Anton Gerzenberg, Coppernicus Gymnasium Norderstedt

Die Kooperation zwischen Jungheinrich und dem Coppernicus-Gymnasium in Norderstedt zieht sich wie ein roter Faden durch das dreijährige naturwissenschaftliche Profil des Gymnasiums: Nach einem Auftakt im Werk mit gegenseitigem Kennenlernen sowie einer Führung durch die Produktion steht ein Praxistag Schweißen auf dem Programm. In Klasse 11 folgen eine Exkursion ins Duisburger Stahlwerk und Versuche zum Hall-Effekt in der Ausbildungswerkstatt. Zudem stellt Jungheinrich der Schule einen Demonstrator, d.h. ein Mini-Gabelstapler-Modell, zur Verfügung, an dem wesentliche Funktionen des Originals mittels Sensoren und Steuerelektronik nachempfunden werden können. Seitens des Unternehmens ist Werksleiter Dr. Oliver Lücke für die Kooperation verantwortlich.