mint:pink besucht neue Wasserstofftankstelle von Shell

17.06.2015

Auftanken in ganz Deutschland. Und Sabine Fernau könnte aufatmen. Die Geschäftsführerin der Initiative NAT müsste dann nicht mehr mit sorgenvollem Blick auf die Tankanzeige in Hamburgs Umgebung unterwegs sein und könnte auch einmal fernere Ziele ins Visier nehmen: „Bis zur Hannover Messe und zurück, das geht bisher nicht“, sagt sie. Sabine Fernau fährt seit zwei Jahren einen F-Cell, ein Elektrofahrzeug mit Brennstoffzelle. Aber vor allem aus beruflichen Motiven verfolgt sie den Ausbau der Elektromobilität und die neuen Ankündigungen aus dem Bundeskanzleramt ganz genau: Finanzielle Kaufanreize noch in diesem Jahr und Netzausbau der Wasserstofftankstellen in den kommenden Jahren.  

Investition in die Zukunft

Konkreter macht es die Shell Deutschland Oil GmbH. Zusammen mit fünf weiteren Unternehmen will sie die heute 17 Tankstellen umfassende, öffentliche Wasserstoff-Infrastruktur massiv ausbauen: auf 400 H2-Tankstellen bis zum Jahr 2023. 230 davon will der Energiekonzern Shell übernehmen. Shell hat dazu unterschiedliche Technologien erprobt. So wird der Standort in Bramfeld mit Wasserstoff beliefert, führen in den USA Pipelines direkt bis zur Station und verfügt die neue Wasserstofftankstelle in der Schnackenburgallee über einen eigenen Elektrolyseur. Genau dahin ist Sabine Fernau an diesem Vormittag emissionsfrei unterwegs. „Wir wollen mit mint:pink den gesamten Prozess von der Wasserstoffproduktion über seine Speicherung in hohen Türmen bis hin zur Betankung kennenlernen.“

Was tankt die Zielgruppe von morgen?

Das Programm „mint:pink“ gewährt Neunt- und Zehntklässlerinnen Einblicke in die Welt von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern und steht an diesem Programmtag ganz im Zeichen der „Energiewende“, etwa im Kohlekraftwerk Moorburg von Vattenfall, im Innovationsstandort Reitbrook der HanseWerk AG oder auf der Wasserstofftankstelle. Projektmanager Thomas Bystry erläutert, wie der Elektrolyseur Wasser und Strom zu Wasserstoff umwandelt. Dabei stamme schon die Hälfte des benötigten Stroms aus regenerativen Energien und soll auf 100 Prozent ausgeweitet werden. „Unser Beitrag zum Gelingen der Energiewende“, sagt der Hydrogen Operations Project Manager. Für die Fragen der Mädchen nimmt sich Bystry bereitwillig Zeit: „Das ist doch die Zielgruppe von morgen. Diese Mädchen entscheiden später, ob sie ein Brennstoffzellenfahrzeug kaufen oder nicht.“ Natürlich nur, wenn wir heute dafür sorgen, dass die Infrastruktur für diese Fahrzeuge morgen steht – gemeinsam mit der Politik.

Energiewende vor Ort

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