mint:pink erlebt Dominoeffekt in XXL
06.11.2015Es ist der Anfang vom Ende – und der fällt bekanntlich schwer: Über hundert Mädchen stehen vor einer kunterbunten Vielfalt an Materialien, vom Föhn bis zum Plattenspieler, vom Flummi bis zum Plastikrohr– und wie soll man damit bitteschön Großes bewegen? „Das Schöne an dem Event ist, dass die Mädels erst mal gar keine Idee haben, was sie machen sollen. Und dann aber innerhalb von zwei, drei Stunden Ehrgeiz und Affinität zur Technik entwickeln“, sagt Adrian Wachendorf. Der Projektleiter ist beim Event-Dienstleister Bitou beschäftigt und an diesem Tag verantwortlich für das Zustandekommen einer Kettenreaktion XXL im Atrium der gastgebenden ECE: Zehntklässlerinnen unterschiedlichen Schulen sorgen mit kreativen Bauabschnitten für den reibungslosen Anschluss vom Start bis zur Konfettikanone. Geht der Schuss am Ende los?
Blick in die Zukunft
Die Aktion ist zugleich der Abschluss für die Teilnehmerinnen des zweiten mint:pink-Jahrgangs. Ein Jahr lang haben sie neben dem normalen Unterricht Unternehmen und Wissenschaftslabore besucht, programmiert und experimentiert. „Bei mint:pink dabei gewesen zu sein, war eine gute Erfahrung“, sagt Rebecca. Besonders gut haben der 16-Jährigen die Programmtage gefallen, die frei von Frontalunterricht, dafür voller Praxis und Berufsbezug waren. Schließlich weiß die Lise-Meitner-Gymnasiastin schon, dass sie ein Physikprofil anwählen möchte, aber noch nicht, mit welchem Berufsziel: „Was bedeutet es, im MINT-Bereich zu arbeiten, wie unterscheidet sich das von der Physik in der Schule?“ Für diese Fragen habe mint:pink inspiriert, gerade erst an diesem Vormittag, als ihre Gruppe das Laser Zentrum Nord besuchte: „Das war wie ein Blick in die Zukunft.“
Meilenstiefelschritt weiter
Dennoch sind bei Rebecca noch Wünsche offen geblieben: „Ich hätte gern noch die Luftfahrt kennengelernt, aber das ist ja nicht für alle Schulen möglich.“ Ihre XXL-Tischnachbarinnen vom Gymnasium Rahlstedt hätten da gleich einen Vorschlag: Die Schülerinnen selbst die Bereiche wählen lassen. „Dann mischen sich die Gruppen auch schulübergreifend“, meint Hanna. Aber auch so vergibt die 16-Jährige gute Noten: „Es war echt cool. Es hat Spaß gemacht, die Betriebe waren sehr unterschiedlich, man hat viele Eindrücke bekommen.“ So habe sie beispielsweise die Option Maschinenbau neu für sich entdeckt, während bei ihrer Mitschülerin Katharina eher das Gegenteil der Fall ist: „Technik ist nichts für mich, ich will Pathologin werden.“
Das beste Team
Hand anzulegen gefällt nämlich beiden Schülerinnen, und daher sind sie auch mit Feuereifer beim XXL-Aufbau dabei: Könnte man nicht noch mehr Elemente einbauen, das Fahrzeug stabilisieren, einen Dominoeffekt erzielen? Von der vollen Situationskreativität bis zum planvollen Vorgehen mit elektrischem Schaltplan – an diesem Nachmittag erlebt Projektleiter Wachendorf die volle Bandbreite: „Das Team, das am besten Theoretiker und Praktiker verbindet, schafft auch einen kreativen Auftritt mit vielen Impulsen, der schon richtig nach Maschinenbau aussieht.“ Aber auch wenn an der einen oder anderen Stelle noch einmal von Hand nachgeholfen werden muss, die Kette nimmt Fahrt auf, bringt mint:pink-Symbole zum Stürzen, Räder ins Rollen, Seile ins Schwingen – und Konfetti zum Krachen. „Die Kettenreaktion war bis zum Ende ein spannendes Erlebnis“, lobt Natalie, Schülerin des Matthias-Claudius-Gymnasiums. „Das könnte man auf jeden Fall öfters machen.“ In 2016 ganz bestimmt wieder!